Laser Cutter
Mit dem Laser Cutter könnt ihr individuell designte Produkte aus verschiedenen Materialien wie Holz, Acryl oder Glas herstellen und verzieren.
Aus der Schüler:innenfirmenpraxis
„Eine gewisse Professionalität haben wir uns bei der Gravur von Metall- und Holzkugelschreibern erarbeitet. Ungewöhnlich und beeindruckend für unsere Kunden bleiben auch individuell gravierte USB-Sticks aus Holz.“
Thorben
Schüler der Gesamtschule Peter Joseph Lenné Potsdam
Aktuelles aus der Arbeitswelt
Laser Cutter werden in der Industrie insbesondere für die Bearbeitung von metallischen Werkstoffen wie Edelstahl und Aluminium, aber auch von Textilien genutzt. Vor allem die Automobilindustrie und deren Zulieferer:innen verwenden die Technik, um sehr präzise und anspruchsvolle Schnitte an Metallteilen vorzunehmen.
Berufszweige
- Maschinenbediener:in
- Programmierer:in Laseranlagen
- Mitarbeiter:in Makerspace
- Hardware Manager:in
- Technische:r Konfektionär:in
Laser Cutter in Schüler:innenfirmen
So funktioniert es
Der Laser Cutter schneidet oder graviert unterschiedliche Materialien (in Platten-Form) sehr präzise. Folgendes Material eignet sich unter anderem dazu:
- Holz, Mitteldichte Faserplatten (MDF-Platten), Kork, Filz
- Karton, Papier
- Acryl, Plexiglas, Glas
- Metall (kann mit einigen Geräten nur graviert werden)
Für die Entwicklung von Produkten müssen zunächst Vektorgrafiken am PC erstellt werden. Vektorgrafiken werden durch Linien und Punkte dargestellt, die ggf. ausgefüllt werden können. Insbesondere komplizierte Bilder, in denen Farben ineinanderlaufen, sind dabei schon eine Herausforderung. Für die Erstellung einer Vektorgrafik stehen verschiedene, auch kostenfreie Programme online zur Verfügung. Zusätzlich könnt ihr mithilfe von Bilddateien Vorlagen für Verzierungen eurer Produkte erstellen.
Anwendungsmöglichkeiten in Schüler:innenfirmen
Die Arbeit mit dem Laser Cutter bietet euch viele Möglichkeiten für die Herstellung und Bearbeitung individualisierter Produkte. So könnt ihr Gegenstände wie z. B. Gläser oder Stifte mit Bildern, Schriftzügen und Symbolen versehen oder ganz neue Produkte designen und gestalten. Dazu zählen Schlüsselanhänger, Boxen aus Holz oder anderen Materialien, Würfel, Windlichter und vieles mehr.
Die große Auswahl an Materialien gibt euch Freiraum zum Experimentieren und zum kreativen Gestalten. Weitere Vorteile sind die Schnelligkeit und Präzision der Bearbeitung, wodurch ihr hohe Stückzahlen in kurzer Zeit erreichen und qualitativ hochwertige Produkte herstellen könnt.
Voraussetzungen und Rahmenbedingungen
Anschaffung von Hard- und Software
- Laser Cutter sind ab rund 15.000 Euro erhältlich. Es bietet sich an nachzufragen, ob ein Makerspace, eine Bürgerwerkstatt oder eine Bildungseinrichtung in der Nähe ein Gerät besitzen, das ihr mitbenutzen könnt, oder, ob ihr euch für einen Kauf zusammenschließen könntet. Dies bietet den Vorteil, dass mehrere Menschen von der Technik profitieren können.
- Bei der Auswahl des Laser Cutters ist zu beachten, welche Funktionen und Leistungen für euer Projektvorhaben wichtig sind. Die Gerätmaße bestimmen, wie groß die Teile sein können, die ihr bearbeitet. Wichtig ist auch zu wissen, welche Materialien das Gerät bearbeiten kann und welche Dicke diese aufweisen dürfen.
- Grundsätzlich dürfen nur Laser Cutter verwendet werden, die über eine automatische Abdeckung (Laserschutz) verfügen, sodass der Laserstrahl sofort ausgeht, wenn die Haube geöffnet wird. Dies ist eher bei CO2-Lasern als bei UV-Lasern der Fall.
- Zusätzlich wird eine Absauganlage benötigt, deren Filter regelmäßig (ca. 2x pro Jahr) gewechselt werden müssen.
- Neben dem Laser Cutter benötigt ihr einen Rechner oder ein Notebook (mit Internetanschluss, falls das Grafikprogramm nicht zum Download zur Verfügung steht). Der Anschluss zum Laser Cutter erfolgt je nach Modell über USB oder ein Gerätenetzwerk.
- Software gibt es kostenfrei als Open Source Variante oder kann gekauft werden. Ihr benötigt ein Vektor-Grafikprogramm sowie einen Converter, um Dateien zu erstellen, die der Laser Cutter verarbeiten kann.
- Für das Gravieren von runden Gefäßen wie Gläsern oder Flaschen muss meist eine Rotationseinheit zusätzlich eingebaut werden. Informiert euch im Fachhandel oder bittet in einem Makerspace oder bei einem Unternehmen in der Nähe nach Unterstützung.
Fachliches Know-how und pädagogische Begleitung
- Bei Lieferung des Laser Cutters sollte auf jeden Fall eine Einweisung in den Aufbau und in die Bedienung des Gerätes in Anspruch genommen werden.
- Zu Beginn können fertige Datei-Vorlagen aus dem Internet verwendet werden. Das eigene Konstruieren sollte jedoch euer Ziel sein. Dies zu lernen, ist zeitaufwendig. Holt euch Unterstützung für die ersten Schritte und fragt im Makerspace, bei Unternehmen oder bei einer Lehrkraft nach.
Räumliche Voraussetzungen und weitere Ausstattung
- Wenn ihr nicht im Makerspace seid, benötigt ihr einen Technikraum, zu dem ihr sowie eure Lehrkräfte Zugriff haben.
- Bei der Auswahl und Einrichtung des Raumes gilt es, die Größe des Gerätes und die Einrichtung einer Absauganlage zu berücksichtigen.
- Der Laser Cutter kann auf einem Rollwagen gelagert werden, damit das schwere Gerät mobil ist. Der Rollwagen kann zudem als guter Abstellort für Wasserkühlung und einen externen Kompressor für Luftzufuhr/-abfuhr dienen.
- Da der Kompressor laut ist, sollten Raumnutzungszeiten festgelegt werden, um andere in dem Raum nicht zu stören.
Schritt für Schritt zum Produkt
Checkliste – Darauf müsst ihr achten
Mit Laser Cuttern lernt ihr folgende Skills
- Technisches Verständnis
- Grafisches Vorstellungsvermögen
- Präzises Arbeiten
- Räumliches Denken