Klasse Zukunft

Kreativitätsmethoden

Kreativitätsmethoden

Gute Ideen entstehen meist unverhofft. Kreativitätsmethoden helfen dabei, alte Denkmuster zu verlassen und neue Lösungswege hervorzubringen.

Im Laufe des Digitalisierungsprozesses werdet ihr regelmäßig vor neuen Herausforderungen stehen, die kreative Lösungen erfordern. Folgende Fragen könnten euch im Schüler:innenfirmenalltag begegnen:

  • Welche digitalen Angebote können unsere Produktpalette bereichern?
  • Wie können wir unsere interne Kommunikation effizienter gestalten?
  • Wie entwickeln wir eine nutzerfreundliche und ansprechende Website?
  • Wie können wir möglichst viele Menschen auf unser Angebot aufmerksam machen?

Hier findet ihr drei Kreativitätsmethoden, die euch dabei unterstützen, Ideen zu sammeln. Je mehr Ideen ihr entwickelt, desto besser. Denn auf dieser Grundlage könnt ihr gut weiterdenken, auswählen und so die beste Lösung finden.

Walt-Disney-Methode

Kurzbeschreibung

Neue Ideen und Lösungen werden bei dieser Methode mithilfe eines Rollenspiels ermittelt. Die Teammitglieder betrachten ihre Problemstellung, indem sie gemeinsam für jeweils 5 Minuten die folgenden Rollen einnehmen:

  • der Träumer bzw. die Träumerin (zuständig für Ideen)
  • der Macher bzw. die Macherin (zuständig für die Umsetzung)
  • der Kritiker bzw. die Kritikerin (zuständig für kritische Fragen)

Diese Methode ermöglicht es, dass auch verrückte und originelle Ideen besprochen werden können. Erst im Anschluss werden sie einer kritischen Prüfung unterzogen und die Umsetzbarkeit thematisiert.

Arbeitsform

Die Methode kann in Einzelarbeit oder in der Gruppe durchgeführt werden. Der gemeinsame Austausch bietet allerdings den Vorteil, dass an den Ideen Anderer angeknüpft werden kann.

Dauer

Für jede Phase sollten ca. 5 Minuten eingeplant werden.

Material

Für die Durchführung der Methode benötigen Sie eine beschreibbare Oberfläche und ein Stück Kreide o.Ä., um die Ideen festzuhalten.

Durchführung
  1. Sobald die Aufgabenstellung definiert ist, nehmen die Teilnehmenden die Rolle des Träumers bzw. der Träumerin ein und tragen zunächst alle Ideen zusammen, die ihnen spontan einfallen.
  2. Im nächsten Schritt (der Macher bzw. die Macherin) untersucht ihr die Ideen darauf, wie praktisch sie eigentlich sind: In einer ersten Vorauswahl werden gar zu kreative Vorschläge ausgeklammert.
  3. Diese werden schließlich in einer letzten Phase (der Kritiker bzw. die Kritikerin) noch einmal einer besonders kritischen Prüfung unterzogen. Am Ende soll eine realisierbare Lösung für das anfangs gestellte Problem gefunden worden sein.

Kopfstandmethode

Kurzbeschreibung

Mit dieser Methode wird die Herausforderung buchstäblich auf den Kopf gestellt, d.h. die Fragestellung wird ins Gegenteil umformuliert. Die Arbeit mit der Methode ist unaufwändig und sehr unterhaltsam in der Ausführung.

Arbeitsform

Gruppenarbeit (mehr als 20 Personen sind möglich).

Dauer

Für die Methode an sich benötiget ihr ca. 15 Minuten (davon 8-10 Minuten für das Brainstorming). Zudem sollte Extrazeit zur Erarbeitung von Lösungen eingeplant werden.

Material

Eine Tafel oder Pinnwand, Stifte sowie beschreibbare Kärtchen oder Haftnotizen.

Durchführung
  1. Formuliert die Frage, die beantwortet werden soll ins Gegenteil um und notiert die neue Frage so, dass sie für alle gut sichtbar ist. Wenn ihr eine Website gestalten möchtet, könnet ihr z.B. fragen: „Wie bauen wir die schlechteste Website?“
  2. Anschließend macht ihr ein Brainstorming in Gruppen- oder in Einzelarbeit. Notiert die Ergebnisse. Schreibt in 5 Minuten alle Ideen auf, die euch einfallen, ohne zu überlegen, ob sie realistisch sind. So könnte die Antwort beispielsweise lauten: „Keiner findet sich darauf zurecht.“
  3. Danach stellt ihr die Antworten auf den Kopf, um gute Lösungen zu finden. Eine Antwort am Ende, könnte also sein: „Die Kund:innen finden sich auf unserer Website gut zurecht.“

Notiert die Ergebnisse, die Ihr umsetzen werdet.

Postkartenmethode

Kurzbeschreibung

Mit dieser Methode findet ihr Ideen für eine konkrete Frage, die sich euch stellt. Die Ideenfindung wird bei dieser Methode durch Bilder angeregt, die zufällig ausgewählt werden können. Die Bilder wecken bei euch idealerweise Assoziationen, die ihr auf die Aufgabenstellung übertragen könnt. So können durch den Perspektivwechsel neue Denkansätze entwickelt werden.

Arbeitsform

Es bietet sich an, mit einer Gruppengröße von ca. 5 Personen zu arbeiten. Eine Gruppe beschäftigt sich mit je einem Bild (bzw. einer Postkarte).

Dauer

Die Dauer ist abhängig von der Gruppengröße. Ihr solltet aber mindestens 15 Minuten einplanen (davon je 3 Minuten für Assoziationen und Problemlösungen sowie 6 Minuten für die anschließende Diskussion).

Material

Mehrere Bilder oder Postkarten (mindestens so viele wie ihr seid), Stifte, Kärtchen oder Haftnotizen zum Aufschreiben der Ideen.

Durchführung

Schreibt die Frage für alle gut sichtbar auf und legt die Postkarten offen aus. Jede:r Schüler:in darf eine davon auswählen. Ihr begebt euch nun in eure Gruppen und notiert zunächst in Einzelarbeit alle Assoziation, die euch zu den Postkarten einfallen (unabhängig von der Fragestellung).

In einem zweiten Schritt bringt ihr diese – ebenfalls in Einzelarbeit – mit der Fragestellung in Verbindung. Die beiden Phasen sollten jeweils nicht länger als 3 Minuten dauern. Die Ideen, die gerne auch sehr verrückt sein dürfen, stellt ihr euch schließlich gegenseitig in den Kleingruppen vor. Ihr wählt die besten Ideen aus und präsentiert sie in der großen Gruppe. Dann stimmt darüber ab, welche der Vorschläge umgesetzt werden sollen.

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